Der Wunsch, einen wirksamen Schutz gegen Mücken zu besitzen, treibt mitunter die seltsamsten Blüten. Welche Maßnahmen oder Erfindungen wirklich gegen die kleinen Plagegeister helfen und inwiefern sich die Entwickler von Mückenschutz Tropen-Länder zum Vorbild nehmen sollten, verraten wir Ihnen hier:
Wie lange leben Mücken schon unter uns?
So lange es die Menschheit gibt, suchen ihre Vertreter nach einem zuverlässigen Schutz gegen Mücken – denn obgleich jedes einzelne Exemplar nur eine kurze Lebensdauer besitzt, bevölkern Urformen des Insekts die Erde schon seit Ewigkeiten. Das zumindest geht aus einer natürlichen Mückenfalle hervor, die Forscher auf dem Gebiet des heutigen Mexiko entdeckt haben: Der in einen Harztropfen eingeschlossene Zweiflügler war vollständig erhalten und wies ein Alter von rund 79 Millionen Jahren auf. Doch er beantwortete nicht nur die Frage „Wie lange leben Mücken bereits?“ – sondern zeigte auch, dass sich am Körperbau und an der Ernährung dieser Insekten zeit ihres Bestehens nicht viel verändert hat. Das deutet auf eine von Anfang an perfekte Ausstattung hin und erklärt, warum keine erdgeschichtliche Veränderung Mücken vertreiben konnte.
Sind Mücken fleischfressende Insekten?
Ihre Hauptnahrungsquelle ist der in Pflanzenblüten gebildete Nektar. Der Sammelbezeichnung „Stechmücken“ machen lediglich die Weibchen alle Ehre. Sie benötigen zur Eiablage Proteine, welches sie aus dem Blut ihrer Wirtstiere beziehen. Zu diesem Zweck wird der Saugrüssel zum wortwörtlichen Mückenstecker: Er durchdringt die Haut und bildet darunter zwei separate Kanäle. über einen davon wird gerinnungshemmender Speichel injiziert, über den anderen Blut aufgenommen. Einen wirksamen Mückenschutz anzuwenden, heißt also immer auch, in den Lebens- und Fortpflanzungs-Zyklus der Insekten einzugreifen. Da beim Stechen Krankheiten übertragen werden können, ist er jedoch eine unabdingbare Prophylaxe-Maßnahme – vor allem dann, wenn der Mückenschutz Tropen-Arten wie Buschmoskitos oder Tigermücken betrifft.
Was hilft gegen Mücken?
Ausgerechnet in den Regionen, wo diese Krankheitsüberträger leben, sind technische Hilfsmittel wie Mückenstecker oder auf Chemie basierender Mückenschutz weitgehend unbekannt. Die meisten Bewohner der betreffenden Länder wenden überwiegend traditionelle Maßnahmen an, um Mücken vertreiben zu können oder einen wirksamen Schutz gegen Mücken-Stiche zu besitzen. Eine davon ist das Abbrennen so genannter Mosquito Coils, bei denen sowohl die Rauchentwicklung als auch die freiwerdenden Düfte zum Vertreiben der Stechmücken beitragen. Manche der in Stäbchen- oder Tabletten-Form gepressten Zutaten kommen durch Auftragen auf die Haut auch als direkter Mückenschutz zur Anwendung. Die wohl bekannteste Maßnahme gegen die stechenden Plagegeister sind Moskitonetze. Sie werden vor Tür- und Fensteröffnungen sowie rund um die Bettstelle platziert oder um den Kopf geschlungen. Bei diesem Mückenschutz tropen-typischer Art werden die gefährlichen Schädlinge allerdings nicht getötet, sondern lediglich ferngehalten, daher ist diese Lösung wenig nachhaltig und eher zusätzlich anzuwenden.
Moderner Mückenschutz gegen Stechmücken und Co.
Was hilft wirklich?
In zahlreichen Industrieländern wird Mückenschutz von chemischen oder technischen Mitteln erfolgreich übernommen.
Die Wirksamkeit ökologisch wertvoller aber rein akustischer Mückenstecker oder Mückenfallen ist möglich aber leider nicht schädlich für die Mückenpopulation. Der Duft ätherischer Öle bietet eine kleine Hilfe gegen Stechmücken ohne die unangenehmen Insektizide und auch engmaschige Fenster-Netze als Mückenschutz bieten nur einen Basisschutz.
Besser sind hier Insektenlampen und klebrige Fallen einzusetzen, da sie die Schädlinge und ihre Fortpflanzung bekämpfen und nicht nur temporär auf andere Ziele ausrichten.
Diese Schädlinge übertragen z.T. tödliche Krankheitserreger, daher ist von einer falschverstandenen populationsschonenden Vertreibung dieser Schädlinge dringend abzuraten! Hier ist die effektivste und schonungsloseste Schädlingsbekämpfung in jeder Hinsicht in den Vordergrund zu stellen.
Was lässt sich daraus ableiten?
Überall dort, wo die Kleidung Hautareale frei lässt, stechen die paarungsbereiten Insekten besonders gern zu. In der Regel sind vor allem Fuß- und Handgelenke sowie Hals und Gesicht bedroht. Diese Stellen duften für Stechmücken verführerisch, denn durch das direkt unter der Haut pulsierende Blut nehmen sie den menschlichen Körpergeruch hier stärker und leichter wahr.
Der sicherste und meist genutzte Mückenschutz für unterwegs sind Sprays oder Pflaster, die auf Haut oder Kleidung aufgetragen werden. Dort setzen sie Duftstoffe frei, die den Geruchssinn der Tiere verwirren und auf ebenso schonende wie natürliche Weise Mücken vertreiben. Eine Maßnahme, die große Ähnlichkeit mit den duftenden „Mosquito Coils“ tropischer Länder aufweist, ebenso nur räumlich wie zeitlich begrenzt wirkt und den Mücken nicht schadet.
Der klassische Mitteleuropäische Weg der Ungezieferbekämpfung im Freien ist effektiv denn er wirkt gegen jedes Insekt:
Offenes Feuer das uns in einen penetranten Rauchgeruch hüllt funktioniert perfekt, da weicht jede Mücke und jedes andere Insekt entsetzt zurück.
Es zeigen sich erst Schwächen, wenn die Brataromen den Fleischfressern verraten, dass hier das Feuer ein paar leckere Snacks vorbereitet hat. Wespen und andere Fleischfresser sind aber mehr als zufrieden, wenn ein paar Essensreste (Knochen-, Frucht- oder Kuchenreste, o.ä.) ein paar Meter entfernt deponiert werden.
Diese einfachen Schutzmaßnahmen sind individuell hilfreich und scheinen effektiv. Zur Eindämmung bei der Schädlingsverbreitung und Krankheitsübertragung sind sie allerdings ungeeignet.